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 Kleidung (17.-18. Jhd.)

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Captain Jack Sparrow
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BeitragThema: Kleidung (17.-18. Jhd.)   Kleidung (17.-18. Jhd.) Icon_minitimeMi Feb 06 2008, 19:21

Was also trug "Mann" und was "Frau" in dieser Zeit?

Männerbekleidung

Westen
Die Weste wurde um 1675 als Unterjacke zu einem Justaucorps getragen und entstand aus dem Wams. War sie noch anfangs mit Ärmeln ausgestattet, wurde sie dann im 18. Jahrhundert zu einer knielangen und meist verzierte Schoßweste.

Erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurde sie ärmellos und kürzer und auch die Stoffe änderten sich. Die Weste in unserem RPG hatte den weit verbreiteten Namen "gilet".


Justaucorps Als Justaucorps wird ein männliches Kleidungsstück des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts bezeichnet. Der Begriff leitet sich ab von frz. just au corps, d.h. "nah am Körper". Zusammen mit der Weste (gilet) und der Kniehose (culotte) bildete das Justaucorps einen Anzug.

Das Justaucorps ist eine etwa knielange Jacke mit weiten Schößen. Es gehörte ebenso zur Alltags- wie zur formellen Kleidung aller Schichten; der Unterschied lag in der Qualität des Stoffes und der Menge an Ausschmückung.

Das Justaucorps war enganliegend, mit schmalen Schultern und engen Ärmeln, die am Ellenbogen zum Ausgleich geknickt geschnitten waren. Von der Taille an gewinnt es durch aufspringende Falten (deren Tiefe und Anzahl je nach Mode variiert) an Weite. Damit die Schöße abstanden, wurden sie mit Roßhaareinlagen versteift.

Bis zum letzten Viertel des 18. Jahrhunderts hat das Justaucorps keinen Kragen, aber verzierte Knöpfe und Knopflöcher vom Hals bis zum Saum - viele davon rein dekorativ und nicht funktionstüchtig. Dazu gehören Taschen mit großen Klappen und große Ärmelaufschläge. Gegen Ende des Jahrhunderts kommen hohe, umgelegte Stehkragen auf; die Knöpfe reichen nurmehr bis zur Hüfte, die Taschen und Aufschläge werden kleiner.

Die Vorderkanten des Justaucorps wanderten mit der Zeit immer weiter nach außen und hinten. Am Ende der Entwicklung steht der Frack mit vollends nach hinten gewanderten, rudimentären Schößen. Entwicklungsgeschichtlich dazwischen steht der Habit (oder Frac) à la française (um 1780-95).

Dass nicht alle Knopflöcher zu gebrauchen waren, liegt daran, dass man das Justaucorps gern offen trug, teils um die Weste (das Gilet) darunter zur Schau zu stellen, teils sicher auch aus Bequemlichkeit. Wenn überhaupt, wurden nur die Knöpfe in Höhe des Unterbauches (später etwas höher) geschlossen.


Culotte
Culotte (von frz. cul = Gesäß) ist die französische Bezeichnung für eine Kniebundhose. Im engeren Sinne ist damit die typische Männerhose des späten 17. und des 18. Jahrhunderts gemeint.

Die historische Culotte reichte bis kurz unter das Knie und lag nach 1700 sehr eng an. Das Bundband der Unterkante wurde bis etwa 1740 mit einer Knieschnalle geschlossen, danach meist mit Knöpfen. Frühe Culottes (vor 1750) hatten meist einen geknöpften Hosenschlitz, während späte einen von Hüfte zu Hüfte reichenden Latz in der Art bayrischer Lederhosen hatten, der am Bund festgeknöpft wurde. Zunächst hatte diese Hose nur zwei bis drei große Taschen und im Bundband noch eine kleinere Uhrentasche; im 18. Jahrhundert wurden dann bis zu zehn Hosentaschen eingearbeitet. Der Adel trug Culotten aus Samt oder Seide, zum Reiten aus Leder, das einfache Volk solche aus Leinen.

Die Culotte war das ganze 18. Jahrhundert hindurch im gesamten westlichen Europa und in fast allen Bevölkerungsschichten die allgemein übliche Hose. Daher ist sie noch in vielen Volkstrachten erhalten, z. B. als alpine Lederhose. Die Revolutionäre der Französischen Revolution trugen dagegen lange Hosen, weshalb sie Sansculottes genannt wurden. Der europäische Adel und konservative Bürgerliche hielten bis etwa 1820 an der Culotte fest; in der höfischen Galakleidung war sie noch bis zum Ersten Weltkrieg üblich.

Strumpfhosen
Ein Traum in Weiß! O.o

Strumpfhosen wurden bereits zur Zeit der Renaissance getragen, waren damals jedoch ausschließlich Männern vorbehalten. Sie waren im 14. und 15. Jahrhundert weit verbreitet und kamen im 16. sowie 18. Jahrhundert nochmals auf. Danach verschwanden sie vorläufig.


Unterhosen?!
Die Geschichte der Unterhose ist relativ jung. Noch im Mittelalter war sie in Europa weder für Männer noch für Frauen üblich. Die meisten Männer hatten bis ins 19. Jahrhundert lange Unterhemden, die sie zwischen den Beinen durchziehen konnten. Adlige trugen im 15. Jahrhundert jedoch Strumpfhosen und seit dem 17. Jahrhundert eine Unterhose unter der eigentlichen Hose.

Stiefel
Die ältesten Zeugnisse von Stiefeln sind auf den Wandmalereien (15.000 - 13.000 v. Chr.) in der spanischen Alta Mira-Höhle zu sehen. Dort sind Jäger mit stiefelähnlicher Bekleidung abgebildet. Der Stiefel diente bereits damals gegenüber dem Halbschuh als zusätzlicher mechanischer und thermischer Beinschutz... klar soweit? O.o

Allongeperücke
Eine Allongeperücke ist eine langlockige und große Perücke für Herren aus der Zeit um ca. 1665 bis 1715. Sie war typisch für den Hochbarock

Etymologie

Allonge ist franz. für "Verlängerung" oder "Anhängsel". Eine Allonge ist ein auf einen Wechsel geklebtes Blatt zur Anbringung von Indossamenten.

Aussehen

Eine Allongeperücke geht über die Schulter bis etwa zur Brust. Vom Mittelscheitel aus fallen auf beiden Seiten die Locken herunter. Als Material wurde - je nach Qualität und Preis - Menschen- oder Tierhaar verwendet. Alle natürlich vorkommenden Haarfarben waren vertreten, sowie weiß oder grau gepudert. Unter der Perücke war das Haar oft kurzgeschnitten oder geschoren.

Geschichte

Die erste Erwähnung von Perücken gab es unter Ludwig XIII. von Frankreich um das Jahr 1630. Sein Nachfolger Ludwig XIV. entwickelte wahrscheinlich die eigentliche Form der allonge und ernannte die Allongeperücke 1673 zur Staatsperücke, wonach sie in ganz Europa Verbreitung fand. Im 18. Jahrhundert wurde sie nur noch von Richtern und Hochadel getragen und kam um 1730 mit Ausnahme von Amtstrachten völlig außer Gebrauch. Heute tragen Richter und die Parlamentarier in Großbritannien und Nordirland immer noch die Allongeperücke.

Weiß gepuderte Perrücken sind auch erlaubt, obwohl sie geschichtliche später auf dem Plan standen.

Pluderhose
ist eine sehr weit geschnittene Hose, die meistens bis auf die Knöchel reicht. Mitunter wird sie auch als Puffhose bezeichnet. In der Renaissance kam diese Form als Männerhose in Mode. In der Regel waren diese Hosen knielang und geschlitzt, so dass die farbigen (teuren) Futterstoffe zum Vorschein kamen.

Über der Pluderhose trug man damals eventuell einen maximal bis zu den Knien reichenden Überrock und darüber einen Mantel, zum Beispiel die Zimarra, ein zeittypisches knielanges, offenes Gewand, das meist mit Pelz verbrämt war. Die Hosen waren so geschnitten, dass das Wams direkt an ihnen befestigt werden konnte.

Die Pluderhosen entwickelten sich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Nach 1550 wurden die Kniebundhosen kürzer, bis 1580 reichten sie nur noch bis ans Knie.

Pluderhosen sind auch Bestandteil vieler orientalischer Trachten, sowohl für Männer wie für Frauen.

Kittel
Der Begriff Kittel beschreibt eine Jacke, das heißt ein Teil der Oberbekleidung, das über etwas anderes angezogen wird. Der Kittel ist vorne offen und wird meist mit Knöpfen geschlossen, aber es kommen auch Wickelkonstruktionen mit Bändern vor.


Hemd
meist aus Leinen, weiß bis gelblich und mit Puffärmeln - vorn zum Schließen...


Dreispitz
Der Dreispitz oder auch Dreimaster ist eine Hutform mit dreiteilig nach oben geklappter Krempe.

Entstanden ist er um 1690 aus dem breitrandigen Hut des 17. Jahrhunderts, bei dem die Krempe zuerst auf einer Seite, dann rundum auf drei Seiten hochgerollt wurde. An der Krempe wurden oft Kokarden, Schleifen und ähnliche Accessoires befestigt, die als Abzeichen der Zugehörigkeit zu einer Gruppierung oder Nation gehörten oder als Ausdruck der Loyalität zu einem Herrscher dienten.

Der Dreispitz bestimmte zusammen mit dem Zopf das Männerkostüm des 18. Jahrhunderts. Insbesondere Offiziere und der Adel trugen bevorzugt diese Hutform. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde er, um die Perücke nicht durcheinanderzubringen, unter dem Arm getragen (Chapeau bras). Etwa um 1720 fand der Dreispitz dann auch Eingang in die bürgerliche Kleidung. Während er aus der militärischen Tracht nach 1786 verschwand, hielt er sich dort bis ins 19. Jahrhundert.

Aufgrund der nach vorne gerichteten Spitze trug der Dreispitz auch den Spitznamen Nebelspalter.

Heutzutage gehört der Dreispitz oft zur traditionellen und auch modernen Uniform beim Gardetanz, wobei er meist mit einem Federbusch geschmückt wird.
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BeitragThema: Re: Kleidung (17.-18. Jhd.)   Kleidung (17.-18. Jhd.) Icon_minitimeMi Feb 06 2008, 19:24

Damenbekleidung
Weiberspeck
Der Begriff Weiberspeck stammt aus dem späten 16. Jahrhundert und bezeichnet einen ringartigen Wulst, den sich Frauen unter dem Rock um die Hüften banden.

Ein Reifrock ist ein durch Reifen aus Holz, Draht oder Fischbein gespreizter Unterrock. Je nach Form und Epoche unterscheidet man z. B. Verdugado, Panier, Krinoline oder Tournüre.

Der Reifrock kam erstmals als kegelförmiger Verdugado (span.: "Tugendwächter") gegen Ende des 16. Jahrhunderts in der spanischen Tracht auf. Fast gleichzeitig wurde in Frankreich eine eigenständige, tonnenförmige Variante (Vertugadin) entwickelt, die man in mehreren Portraits von Königin Elizabeth I. sieht. Weniger wohlhabende Frauen trugen ersatzweise den Weiberspeck.

In den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts geriet der Reifrock wieder aus der Mode. Eine Ausnahme bildet Spanien, wo er eine breit-ovale Form entwickelte, die aus Velázquez-Bildern bekannt ist.

In Frankreich und dem Rest Europas kehrte der Reifrock erst um 1715 wieder. Zunächst kurz und kegelig, wurde er schon wenig später kuppelförmig und extrem ausladend. Diese frühe Form hatte große Ähnlichkeit mit den damals auf Märkten verwendeten Hühnerkörben, daher der Name Panier (frz. "Korb"). Gegen 1730 flachte das Panier vorn und hinten ab und behielt diese querovale Form in wechselnden Dimensionen bis zu seinem Aussterben bei.

Paniers des 18. Jahrhunderts wurden zunächst aus Wachstuch und/oder Leder und Ruten gefertigt, was ihnen den Namen Criarde (frz. "Kreischerin") einbrachte, weil die Materialien geräuschvoll aneinanderrieben. Spätere Paniers bestanden aus Holz- oder Fischbeinreifen, die entweder in Tunnel eingezogen oder mit Gelenken und Bändern zu klappbaren Gestellen zusammengefügt wurden.

Bereits vor der Französischen Revolution kam der Reifrock im Zuge der Orientierung an der englischen Mode in der bürgerlichen Kleidung außer Gebrauch. Nur im formellen und höfischen Bereich überlebte er bis zur Revolution, in der englischen Hofgala sogar bis zum frühen 19. Jh.

Nach der 1830 abgeschlossenen Phase der Restauration erlebte der Reifrock eine erneute Renaissance als Krinoline (italienisch-französisch, eigentlich "Rosshaargewebe"), zunächst als Unterrock aus mit Rosshaar verstärktem und geformtem Gewebe, das das bis dahin übliche Tragen mehrerer Stoffunterröcke ablöste. Nach Experimenten mit Fischbein und aufblasbaren Gummischläuchen setzte sich ab 1856 eine englische Konstruktion aus Stahlbändern durch. Trotz des großen Stahlverbrauchs war sie preiswerter als die Rosshaar-Modelle. Um 1868 erreichte die Krinoline mit einem Saumumfang von sechs bis acht Metern ihre üppigste Weite.

Um 1870 wurde die Krinoline durch die Tournüre (oder Turnüre, von französisch "Drehung") abgelöst, die nicht mehr den ganzen Unterleib umschloss, sondern den Rock nur noch über dem Gesäß mit Hilfe von Halbgestellen aus Stahl, Fischbein und/oder Rosshaar aufbauschte. Nach einer kurzen Pause um 1880 kehrte sie um 1883 als "zweite Tournüre" wieder. Um 1888 verschwand der Reifrock endgültig aus der Mode. Seither wird er fast nur noch bei Brautkleidern verwendet.

Einen Nachhall - allerdings ohne Reifen - fand der Reifrock in der Kriegskrinoline um 1915/16 und noch einmal in den 1950er Jahren mit dem Petticoat, der den Röcken wieder eine stark glockenförmige Silhouette verlieh.

Unterrock
Vom 16. bis zur ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts hieß der Unterrock "Kotillon". Zu dieser Zeit wurden von adligen und gutbürgerlichen Frauen unter dem Kleid meist mehrere Unterröcke übereinander getragen; der Unterrock war geradezu ein Standessymbol. Im 17. Jahrhundert wurden im Sommer bis zu acht, im Winter bis zu zwölf Unterröcke gleichzeitig getragen. Der oberste, oft mit einer Schleppe versehen, hieß "la modeste" (frz. "die Sittsame"), der mittlere "la friponne" ("die Schelmische"), der unterste "la secrète" ("die Geheime"). Die beliebteste Farbe war rot. Im Rokoko war der Unterrock, der beim Anheben des Reifrocks sichtbar wurde, bei den feinen Damen aus Seide und um den Saum bestickt.

Um 1820 begann man, den Unterrock an das Leibchen anzunähen und erhielt so ein Unterkleid. Zu dieser Zeit kam auch die Krinoline auf. Unter der Turnüre bzw. dem Cul de Paris wurde der Unterrock über dem Po gerafft. 1897 kam eine "Unterrockhose" auf. Zu dieser Zeit war auch der Unterrock mit Schleppe und Rüschen wieder Mode.

Bei den weniger Wohlhabenden ersetzte der Weiberspeck den teuren Reifrock.

Mieder
Ein Mieder ist ein den Oberkörper eng umschließendes Kleidungsstück, das je nach Kontext das Oberteil eines Kleides (Taille), ein versteiftes Kleidoberteil oder ein Korsett bezeichnet. Es wird heute noch in Volkstrachten z.B. beim Dirndl und als Corsage getragen. Sein Ursprung geht auf die Renaissance etwa Anfang des 16. Jahrhunderts zurück. Das Mieder bzw. Korsett formte die Silhouette der Frau in Europa bis ins frühe 20. Jahrhundert.

Mit der Ablösung des Korsetts entstanden die modernen Mieder, die eine größere Bewegungsfreiheit zulassen und trotzdem den Körper formen. Neben dem Korselett (umganssprachlich: Panzer) entstanden der BH und der Hüfthalter sowie mit dem Aufkommen der Strumpfhose die Miederhose und das Hosenkorselett. Der Hüfthalter wurde in den 1950er und 1960er Jahren von nahezu jeder Frau getragen. Nach dem Schlabber-Look der 1970er Jahre sind Mieder heute wieder zunehmend auch bei jüngeren Frauen zu finden. Bedingt durch Filme und indem Modemacher die Idee aufgriffen, erlebt auch das Korsett eine Renaissance als Partykleidung. Vor allem junge Frauen entdecken für sich die erotische Ausstrahlung dieses Kleidungsstücks.

Die ersten Vorläufer des Korsetts entwickelten sich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus versteiften Miedern. Ihre Existenz ist vor 1562 nur insofern erwiesen, als die in Gemälden dargestellten Kleider ab ca. 1530 in der dargestellten Form (flachgedrückte Brust und kegelförmiger Oberkörper) ohne Korsett nicht möglich wären. Das älteste erhaltene Exemplar stammt aus dem Grab der Eleonora di Toledo (gestorben 1562) und ist mit Rohr versteift.

Die spanische Hoftracht, die um 1600 vorherrschend war, erforderte ein Korsett, das den Oberkörper zu einem Konus formte und die Brust flachdrückte. Um ca. 1640 entwickelte sich daraus eine ebenfalls konische Korsettform, die aber die Brust nicht flachdrückte, sondern hochhob. Mit geringen Veränderungen blieb diese Form bis zur Französischen Revolution gültig. Den Begriff „Korsett“ gab es damals noch nicht; man sprach von steifen Miedern (Frauenzimmer-Lexicon, 1715), Leibstückern (Liselotte von der Pfalz, um 1720), Schnürleibern oder Schnürbrüsten (Journal des Luxus und der Moden, 1780er).


Marlotte
Marlotte ist ein vorn offenes Kleid mit einem Stehkragen, das meistens kürzer als ein Rock ist.

Die Marlotte ist eine Art Schaube, die Damen zur Zeit Franz I. erstmals trugen, die aber in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts allgemein getragen wurden und sich allmählich zu bloßen Mäntelchen verkürzten.

Erstmals erwähnt wurde die Marlotte und die Berne (eine Marlotte ohne Ärmel) in Rabelais' Gargantua.


Contouche
Die Contouche (auch Andrienne, Adrienne, Robe battante, Robe innocente oder Robe à la Française) war die vorherrschende Kleidform des 18. Jahrhunderts. Charakteristisch sind die von den Schultern herabfallenden, großen Watteaufalten, so benannt nach dem französischen Maler Antoine Watteau, der sie als einer der ersten und mit Vorliebe malte.

Der nur in Deutschland allgemein gebräuchliche Name Contouche leitet sich von einem ungarischen Gewand (Kontusch) mit großen Rückenfalten ab.

Die Contouche hat sich aus dem Manteau des späten 17. Jahrhunderts entwickelt, indem dessen ursprünglich festgenähten Rückenfalten lose gelassen wurden. Dieses weite Frauengewand wurde zuerst von Madame Doncourt 1703 durch ihre Titelrolle der Andria (bearbeitet von M. Baron nach Terenz) in Mode gebracht. Als Zwischenform entwickelte sich die robe battante der Régence (1715-1723), die immer öfter auch außer Haus getragen wurde und mit zunehmender Eleganz allmählich salonfähig wurde.

Die klassische Contouche entwickelte sich um 1725-30 und wurde vorn meist offen getragen, hatte aber immer noch Ähnlichkeit mit einem Wickelgewand. Bis um 1750 bildete sich eine immer deutlichere Taille heraus und das Oberteil lag immer enger am Körper an. Ab 1740 sieht man kaum noch vorn geschlossene oder kimonoartig übereinandergeschlagene Contouches.

Von der Jahrhundertmitte an wurden die Watteaufalten immer schmaler und zogen sich Richtung Rückenmitte zurück. Extremform dieser Entwicklung ist die robe à la piemontaise, bei der die Falten aus einem extra Stück Stoff angesetzt werden, während das Gewand selbst rundum anliegt. In dieser Form überlebte die Contouche als höfisches und formelles Gewand bis zur Französischen Revolution, während die Alltagsmode längst zu anderen Kleidformen, v.a. der Anglaise, übergegangen war.

Fontage
Die Fontange [fɔ̃ˈtɑ̃ʒ] ist eine hohe, über einem Gestell aus Draht aufgebaute Haube, die etwa von 1685 bis 1715 von Frauen in Europa getragen wurde. Auch der gesamte Aufbau aus Haube und Frisur wird Fontange genannt.

Der Name bezieht sich auf die Herzogin von Fontanges, eine Maitresse von Ludwig XIV.. Mehrere unterschiedliche Legenden schreiben ihr die Erfindung dieser Art Kopfbedeckung zu. Die verbreitetste erzählt, der Herzogin habe sich auf einem Jagdausflug mit dem König die Frisur gelöst, woraufhin sie das Haar kurzerhand mit einem Band oben auf dem Kopf befestigte. Der König soll von dieser Frisur begeistert gewesen sein, und so schmückten sich binnen kurzem alle Damen des Hofes mit Fontangen. Als die Fontangen um 1695-1700 ihre größte Höhe erreichen, wird berichtet, dass der König ihrer mittlerweile überdrüssig sei, doch gegen die Mode ist selbst der Sonnenkönig machtlos. Erst nach seinem Tod 1715 verschwinden Fontangen aus der Mode.

Die Fontange wurde zwar zuerst am französischen Hof getragen, aber nicht zur Hofkleidung, sondern nur zum Negligé, speziell zum Manteau.

Cachenez
Das Cachenez (frz. "verbirg die Nase") war ursprünglich eine Halbmaske aus schwarzem Samt oder aus Seide, die in der Mitte des 16. Jahrhunderts in Frankreich als Schutz gegen die Witterung aufkam und von Männern beim Reiten, von Frauen beim Spazierengehen als Teintschutz getragen wurde. Sie reichte von der Stirn bis unter die Nase und hatte Augenschlitze. Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Cachenez häufig getragen, um bei gewissen Gelegenheiten unerkannt zu bleiben. In Frankreich hatte diese Maske einen kleinen Stiel mit einem Knopf, mit dem es im Mund festgehalten wurde. In England wurde sie dagegen an Haube oder Kopfputz befestigt und noch mit einem Tuch versehen, das den Mund verdeckte. Im 17. Jahrhundert war es auch in Deutschland üblich. Allerdings war das Cachenez in Gegenwart Höhergestellter abzunehmen.

Im Laufe des 18. Jahrhunderts verschwand die Maske und die Bezeichnung Cachenez ging auf ein Halstuch über, das zunächst nur von Franzosen getragen wurde. Es wurde mehrfach um den Hals und manchmal auch den unteren Teil des Gesichtes geschlungen. Anfang der 30er Jahre gehörte es zur europäischen Herrenmode, zunächst schwarz-weiß oder silbergrau zum Abendanzug, dann zum Mantel, im Sommer statt Krawatte zur Sportkleidung.

Heute bezeichnet der Begriff vor allem die weißen Seidenschals, die zum Gesellschaftsanzug getragen werden können.


Quelle: http://www.wikipedia.de
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